Parodontose und ihre Behandlung

paronthosebehandlungParodontose kann den unrühmlichen Status einer Volkskrankheit für sich behaupten. Mehr als zwei von drei Deutschen leiden daran, und bei Menschen über 40 fallen den Parodontal-Erkrankungen mehr Zähne zum Opfer als der Karies.

Was ist Parodontose? Ihr zugrunde liegt eine genetische Veranlagung oder mangelhafte Mundhygiene. Dadurch bilden sich am Übergang von Zahn zu Zahnfleisch Beläge, die nicht nur anwachsen und sich zu Zahnstein verhärten können, sondern die auch schädliche Bakterien enthalten. Diese Mikroorganismen sondern wiederum Substanzen ab, die zu einer Entzündung des Zahnfleischs (= Gingivitis) führen. Über die Zeit können nun gravierende Folgen eintreten: eine „Taschenbildung“ im Zahn/Zahnfleisch- Bereich mit erheblicher Geruchs-, Entzündungs- und Eiterbildung; eine Zurückbildung des Zahnfleischs; eine Schädigung des Kieferknochens, eine Lockerung oder sogar der Verlust von Zähnen.

Die Folgen einer Parodontose können also schwerwiegend sein – sofern sie unbehandelt bleibt. Mittlerweile gibt es jedoch moderne Behandlungsvarianten, die erfolgreich und schonend sind.

Moderne Behandlungsmethoden der Parodontitis

Eine Parodontitis-Behandlung erfolgt je nach Schwere der Erkrankung in unterschiedlichen Schritten. Die Diagnose der Zahnfleischerkrankung beginnt mit einer Patientenbefragung (etwa nach der täglichen Mundhygiene). Dann wird untersucht, ob sich bereits Beläge gebildet haben. Mit Hilfe eines speziellen Instruments wird die Tiefe der Taschen zwischen Zahnfleisch und Zähnen sondiert. Wird eine Tiefe gemessen, die vier Millimeter überschreitet, ist eine Parodontitis-Behandlung indiziert. Sie beinhaltet auch eine Röntgenuntersuchung, die Aufschlüsse darüber zulässt, ob der Kieferknochen bereits geschädigt ist. Ein zentraler Schritt für eine nachhaltige Parodontal-Behandlung ist dann, die Taschen, die sich gebildet haben, zu säubern und zu verkleinern. Hierbei greifen wir auf modernste Behandlungsmethoden zurück.

Eine neuere Theorie über die Entstehung der Parodontitis besagt nämlich, dass nicht die Beläge selbst für die Entzündung verantwortlich sind, sondern ein Biofilm auf der Wurzeloberfläche. Ziel einer sinnvollen Parodontal-Behandlung muss deshalb sein, diesen Biofilm zu zerstören. Das ist aber nur möglich, wenn zuvor die Beläge abgekratzt werden.

Hierzu benutzen wir modernstes Gerät, das die Zähne, das Zahnfleisch und damit den Patienten schont. Denn wir verzichten, so es geht, auf die herkömmliche, schmerzhafte Operation. Wir setzen ein Ultraschall-Instrument ein, um die harten Beläge im Bereich der empfindlichen Zahnhälse zu zertrümmern. Diese Methode wird erfolgreich in der Medizin verwendet, um z.B. Gallensteine zu pulverisieren.

Bei der Ultraschall-Methode entsteht keine Wärme und das Zahnfleisch wird nicht geschädigt. Nur die harten Beläge werden zertrümmert und der schädigende Biofilm zerstört – und das bei einer schonenden Behandlung, die keine Wundschmerzen verursacht. Sind die Beläge und der Biofilm entfernt, ist eine strikte Erhaltungstherapie angezeigt. In weiteren Sitzungen kontrollieren wir, ob es noch Probleme an den Zahnfleischtaschen gibt und wiederholen gegebenenfalls an diesen Stellen die schonende Ultraschall-Therapie.